Geschichtlicher Rückblick
Im 12. Jahrhundert folgten Siedler aus dem deutschen Reich – vornehmlich aus dem Rhein-/Moselgebiet – dem Ruf des ungarischen Königs nach Siebenbürgen. Durch die Anpassung an die Verhältnisse vor Ort und im stetigen Austausch mit dem Herkunftsraum konnten sie ihre kulturellen Werte bewahren und weiterentwickeln: wirtschaftliches und technisches Know-How, religiöse Überzeugungen und tradierte Sitten, deutsche Sprache und Kultur sowie Freiheitsliebe und Toleranz. Ihr Siedlungsgebiet mit Territorialautonomie haben sie als Kulturlandschaft geprägt und ein Gemeinwesen aufgebaut, dessen Einrichtungen das Wohl des Einzelnen wie das der Gemeinschaft förderten. Als staatstragende Nation haben sie die Geschicke Siebenbürgens mitbestimmt und ihren Beitrag zur Entwicklung Ungarns sowie des Habsburgerreiches geleistet. Die Kriege und Wirren des 20. Jahrhunderts haben die Gemeinschaft der Siebenbürger Sachsen dezimiert und auseinander gerissen. Die Mehrzahl von ihnen lebt heute in Deutschland.
(Quelle: http://www.siebenbuerger.de)
Siebenbürger Sachsen in Deutschland
Siebenbürgen fällt nach dem Ersten Weltkrieg an Rumänien. Diskriminierung, Zentralisierungs- und Rumänisierungsbestrebungen Bukarests treiben die deutsche Minderheit in die Arme Berlins. Mit dem Frontwechsel Rumäniens im August 1944 haben die Siebenbürger Sachsen kollektiv die Kriegsfolgen zu tragen. Durch Krieg, Evakuierung und Flucht dezimiert, erdulden sie vielfältige Verfolgung: Deportation in die Sowjetunion, Verhängung von Zwangsaufenthalt, Entzug der Bürgerrechte, Totalenteignung, Beseitigung der Führungsschicht durch Schauprozesse, Einkerkerung und Ermordung. Auch danach sind sie Opfer von Diskriminierung, Willkür und vielfältiger Schikane des kommunistischen Regimes. Diesem versuchen sie zu entfliehen, sobald sich die Gelegenheit und eine Perspektive für die Zukunft ergeben. Das trifft insbesondere auf Deutschland zu. Das Kriegsende und die unmittelbare Nachkriegszeit hatte viele Siebenbürger Sachsen nach Deutschland gespült: ehemalige Soldaten und Kriegsdienstleistende, Flüchtlinge, entlassene Kriegsgefangene und Deportierte. Seit 1949 in der Landsmannschaft organisiert hatten sie nicht nur für sich die deutsche Staatsbürgerschaft und Eingliederungshilfen erstritten, sondern auch für ihre Landsleute, die im Zuge der Familienzusammenführung als Aussiedler in Deutschland Aufnahme finden. Welchem Druck die Siebenbürger Sachsen in Rumänien ausgesetzt waren, zeigt sich 1990, als mit dem Fall des Eisernen Vorhangs Freizügigkeit möglich ist. Rund 100.000 Siebenbürger Sachsen kommen als Aussiedler nach Deutschland und nur Einzelne auch nach Österreich, Kanada und in die USA, wo es ebenfalls siebenbürgisch-sächsische Gemeinschaften gibt.
(Quelle: http://www.siebenbuerger.de)
Die Kreisgruppe Pforzheim-Enzkreis
Gegründet wurde die Kreisgruppe Pforzheim-Enzkreis von Thomas Schuller im Jahre 1954. Er war über 30 Jahre der Vorsitzende der Kreisgruppe und leistete mit einem noch begrenzten Vorstand erste Aufbauarbeiten. Thomas Schuller suchte die Neuankömmlinge in dem Übergangswohnheim auf und half mit Rat und Tat bei den Behördengängen. Auch wenn in den ersten Jahren die Kreisgruppe nur sporadisch funktionierte, so findet man Ende der sechziger Jahre doch schon eine funktionierende Kreisgruppe vor, mit einem von der Hauptversammlung gewählten Vorstand. Aus verschiedenen sogenannten Rechenschaftsberichten kann man Einiges über die Aktivitäten der Kreisgruppe erfahren. Am 26. Mai 1984 wurde in einer Mitgliederhauptversammlung ein neuer Vorstand bestehend aus folgenden Personen gewählt: Heinz Erich Fleischer, Gritta Ludwig, Marianne Möckesch, Georg Schuster, Eva Zenn und Gerlinde Schmidt. Den Vorsitz übernahm Heinz Erich Fleischer. Vom neu gewählten Vorstand wurde ein Jahresprogramm erstellt, dessen Eckpunkte heute noch gelten. Folgende Veranstaltungen wurden in das Jahresprogramm aufgenommen:
- Gründung einer Frauengruppe
- Frühlings- und Herbstball
- Tagesausflüge nach Dinkelsbühl und anderen Reisezielen
- Weihnachtsfeier
Dank diesen neuen Aktivitäten konnten wir in kurzer Zeit die Mitgliederzahl von 86 auf über 180 Mitglieder steigern.
Ende 1989 wurde das Museum „Das Haus der Landsmannschaften“ seiner Bestimmung übergeben, in welchem jede Landsmannschaft ein Zimmer zugewiesen bekam. Die Gestaltung des Zimmers der Siebenbürger Sachsen übernahm Frau Eva Zenn. Wer sich für die Kultur der Siebenbürger Sachsen interessiert, erhält einen Einblick in deren Tradition. Das Haus der Landsmannschaften in Pforzheim-Brötzingen kann jeden Sonntag in der Zeit von 13:00 – 17:00 Uhr besucht werden. Die Anschrift lautet:
Museum „Haus der Landsmannschaften“ Kirchenstraße 9 75172 Porzheim Öffnungszeiten: Sonntag von 13:00 – 17:00 Uhr |
Die Kreisgruppe Pforzheim-Enzkreis zählt 142 Vollmitglieder, 70 Familienmitglieder und 4 Zweitmitglieder sowie 9SJD Mitglieder
Stand: Mai 2023
Der aktuelle Vorstand setzt sich aus folgenden Personen zusammen: Vorsitzende: Astrid Neckel; Stellvertr. Vorsitzender: Adolf Pitters und Heinz Schuster; Kassenwart: Franz Otto Schenk; Rechnungsprüfer: Friedrich Zinfert und Alfred Thome; Stellvertr. Rechnungsprüfer: Gundhart Neckel; Schriftführerin und Pressereferentin: Hannah Neckel ; Frauenreferentin: Elisabeth Fleischer; Kulturreferentin und Referentin für Soziales: Rosemarie Weber; Beisitzer: Helga und Hans Untch, Doris Pitters; Ehrenvorsitzender: Heinz Fleischer.
Auch dieses Jahr haben wir eine Vielzahl an Aktivitäten geplant. Hierzu sind alle Mitglieder, Verwandte, Freunde und Neugierige, die die Siebenbürger Sachsen kennen lernen möchten, herzlich eingeladen teilzunehmen. Informationen zu den geplanten Ausflügen und Veranstaltungen rufen Sie direkt über den Menüpunkt Veranstaltungskalender auf. Anmeldungen erfolgen direkt an den Vorstand der Kreisgruppe.